Hinter den Kulissen: Social-Media-Star Benni Wolf über die Anfänge seiner Influencer-Karriere

Die Reise in die Welt der sozialen Netzwerke begann für den heutigen Social-Media-Star Benni Wolf mit der Gründung seines Fotografie-Kanals. Heute ist er ein erfolgreicher Influencer mit einer bemerkenswerten Reichweite. Im Interview mit dem frisch-Chefredakteur Stv. Markus Gratzer teilt Benni Wolf seine Ansätze zur Ideenentwicklung, wie er sich an ständig wechselnde Trends anpasst und wie er mit Kritik und negativen Kommentaren umgeht.

Lieber Benni, möchtest Du uns erzählen, wie Dein Weg zum Social-Media-Influencer begonnen hat?

Mich haben Social-Media-Plattformen schon immer interessiert, egal ob YouTube oder Instagram. Während meiner Schulzeit begann ich einen Fotografie-Kanal mit Fokus auf Technologie zu betreiben und erlangte innerhalb eines Jahres etwa 10.000 Follower*innen. Das war mein erster Berührungspunkt mit diesem Thema. Nach meinem Schulabschluss habe ich entschlossen, eine Social-Media-Agentur zu gründen, um vollständig in die Welt der sozialen Medien einzutauchen. Anschließend entdeckte ich die Plattform TikTok und musste mich zunächst darüber informieren, wie sie überhaupt funktioniert und was man dort machen kann. Um es auszuprobieren, habe ich zehn Videos hochgeladen und eines davon erhielt erstaunliche 100.000 Aufrufe – das hat mich wirklich beeindruckt. Daraufhin setzte ich mir das Ziel, regelmäßig Content auf TikTok zu posten, um zu sehen, was passiert. Mein Ziel war es, innerhalb eines Jahres täglich ein bis drei Videos zu veröffentlichen und mindestens 10.000 Follower*innen zu gewinnen. Tatsächlich erreichte ich dieses Ziel bereits nach vier Monaten. Nach einem Jahr hatte ich sogar 100.000 Follower*innen erreicht, und seitdem setze ich meine Aktivitäten kontinuierlich fort. Anfangs erstellte ich österreichischen Comedy-Content, später wechselte ich zu Street-Interviews mit Comedy-Inhalten. Ich interessiere mich sehr für die Menschen, daher finde ich diese Straßeninterviews besonders faszinierend.

Wie entwickelst Du die Ideen für Deinen Content?

Meine Ideen für den Content entstehen einerseits durch eigenes Brainstorming und andererseits suche ich mir Inspirationen, die ich entsprechend für mich anpasse. Manche Konzepte funktionieren nicht so gut, während andere großen Zuspruch erhalten. Es ist ein fortlaufender Lernprozess.

Angesichts der ständigen Entwicklung von Social-Media-Plattformen ändern sich auch die Trends. Wie schaffst Du es, stets auf dem neuesten Stand der Entwicklungen und Trends in der Welt der sozialen Medien zu bleiben und inwiefern ist es notwendig, den aktuellen Trends zu folgen?

Es ist von Plattform zu Plattform unterschiedlich, denn diese verändern sich schnell. Als Creator ist es wichtig, flexibel zu sein und sich den Veränderungen anzupassen. Dabei sollte man seine eigene Linie beibehalten, aber gleichzeitig die aktuellen Gegebenheiten der Plattform berücksichtigen. Der Bereich, in dem man Videos produziert, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Man muss nicht jeden Trend mitmachen, um auf Social Media erfolgreich zu sein. Trends bieten zwar eine Möglichkeit, aber wenn man seinen eigenen Weg konsequent verfolgt, kann man auch ohne ständige Anpassung an Trends erfolgreich sein.

Auf welchen Plattformen bist Du aktiv?

Ich bin auf allen Plattformen aktiv: YouTube Shorts, Instagram, TikTok, Facebook und Snapchat. Ich produziere Content und veröffentliche diesen auf den verschiedenen Plattformen. Derzeit liegt der Hauptfokus auf Instagram und TikTok.

Du bist seit Jahren in den sozialen Netzwerken aktiv. Was ist Dein Empfinden, wie sehr haben sich die sozialen Netzwerke in den letzten Jahren verändert?

Die Social-Media-Plattformen haben sich definitiv verändert, und die Aufmerksamkeitsspanne der Jugendlichen wird immer kürzer. Früher hat man sich zwanzig Minuten lang ein Video angesehen, aber heutzutage dauern Videos oft nur noch 20 bis 30 Sekunden, bevor man zum nächsten weiterscrollt. Diese Veränderung zeigt sich deutlich in der Art und Weise, wie die Plattformen genutzt werden und wie sich die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer verändert hat.

Welche Themen und Inhalte liegen Dir besonders am Herzen und wie versuchst Du, Deine Community damit zu unterhalten?

Ein wichtiger Punkt für mich ist es, Videos zu erstellen, die einerseits unterhaltsam sind und andererseits den Menschen etwas zurückgeben. Durch verschiedene Challenges ermögliche ich es den Leuten, neue Kopfhörer oder T-Shirts zu gewinnen. Es ist mir ein Anliegen, meiner Community etwas zurückzugeben. Dank meiner Community kann ich mein Hobby nun hauptberuflich ausüben. Außerdem ist es mir besonders wichtig, in meinen Videos niemanden abzuwerten und immer respektvoll zu sein.

Wie viel Zeit investierst Du in die Produktion eines Videos?

Es fängt immer bei der Idee an. Manchmal kommen diese wie aus dem Handgelenk geschüttelt, aber manchmal dauert es eine Weile, bis ich eine Idee habe. Sobald ich eine habe, erstelle ich das genaue Konzept für das Video. Einmal in der Woche widme ich einen ganzen Tag dem Filmen, und anschließend schneide ich jeden Tag die Videos. Das kann bis zu drei Stunden dauern, denn ich muss entscheiden, welches Videomaterial verwendet wird und dann erstelle ich den Untertitel des Videos.

Auf TikTok machst Du unter anderem Straßenumfragen zu unterschiedlichen Themen. Was ist das Besondere an Deinen Straßenumfragen?

Meine persönliche Herangehensweise an Straßenumfragen ist etwas Besonderes. Mir ist es wichtig, dass ich die Menschen nicht absichtlich in ein schlechtes Licht rücke, wie es leider oft bei solchen Straßenumfragen geschieht. Ich möchte respektvoll und einfühlsam vorgehen, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer sich wohlfühlen und ihre Meinungen frei äußern können.

„Mir ist es wichtig, dass ich die Menschen nicht absichtlich in ein schlechtes Licht rücke, wie es leider oft bei solchen Straßenumfragen geschieht.“

Benni Wolf

Wie gehst Du mit der Verantwortung um, die eine große Reichweite mit sich bringt, insbesondere im Bezug auf die Kommunikation von bestimmten Themen?

Mir ist es wichtig, nur Dinge zu zeigen, hinter denen ich wirklich stehe. Es ist gut, wenn man positive Werte vertritt und diese nach außen zeigt. Authentizität ist für mich von großer Bedeutung. Ich bin mir darüber im Klaren, dass eine große Reichweite auch Verantwortung mit sich bringt, insbesondere wenn es um die Formulierung und Kommunikation bestimmter Themen geht. Daher ist eine bewusste und bedachte Kommunikation nicht nur in meiner Online-Präsenz, sondern auch im Leben allgemein wichtig.

Social Media kann auch eine Plattform für Kritik und negative Kommentare sein. Wie gehst Du damit um?

Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass mich Hate-Kommentare gar nicht betreffen. Konstruktive Kritik ist wichtig, da sie dazu beitragen kann, dass man in Zukunft etwas verbessert! Es ist entscheidend, zwischen konstruktiver Kritik und reinen Hate-Kommentaren zu unterscheiden. Wenn eine Person Hass oder starke Beleidigungen in einem Kommentar unter meinen Videos hinterlässt, frage ich mich, was bei dieser Person los ist, dass sie solche Kommentare verfasst. Wenn mir einmal ein Video nicht gefällt, switche ich weiter oder schaue es mir nicht weiter an. Wenn ich meine Meinung zu einem Video äußern möchte, tue ich dies konstruktiv, ohne unterschwellige Kommentare zu machen. Es ist wichtig, eine respektvolle Kommunikation aufrechtzuerhalten.

„Konstruktive Kritik ist wichtig, da sie dazu beitragen kann, dass man in Zukunft etwas verbessert!“

Benni Wolf

Welche besonderen Erlebnisse hast Du als Content-Creator gemacht, die Dich beeindruckt haben?

Besondere Erlebnisse für mich sind zum Beispiel, wenn Menschen hunderte Kilometer auf sich nehmen, nur um mich persönlich zu treffen. Das zeigt mir, welch coole Wirkung mein Content erzielt und wie sehr ich die Menschen beeinflussen kann. Ich bekomme auch Videos und Nachrichten von meiner Community, in denen sie mir danken und sagen, dass meine Videos sie aufheitern. Gelegentlich stelle ich in meinen Storys Fragen, um zu erfahren, wie es meinen Zuschauern geht. Durch die Unterstützung meiner Fans möchte ich auch auf gewisse Weise für sie da sein, soweit es mir möglich ist. Es ist wunderbar zu sehen, welche positiven Nachrichten und Eindrücke die Menschen mir mitteilen. Eine besondere Situation, die mir in Erinnerung geblieben ist, ereignete sich in Oberösterreich. Während ich mit meinen Freunden Volleyball spielte, kamen plötzlich zwei Jungs auf mich zu und zeigten mir ihre Wertschätzung für meine Videos. Solche Momente bestärken mich darin, weiterzumachen und das Beste aus meinen Videos herauszuholen.

Wie hat Dein Erfolg auf Social-Media Dein Leben verändert?

Es hat sich vieles verändert. Ohne diese Veränderungen wäre ich nicht dort, wo ich jetzt stehe, sowohl beruflich als auch privat. Diese sind ein wichtiger Bestandteil meines Weges und haben mich nachhaltig geprägt.

Würdest Du, wenn Du fünf Jahre jünger wärst, noch einmal denselben Weg in den sozialen Netzwerken gehen oder würdest Du einen anderen Weg abseits der Medien einschlagen?

Ich würde alles wieder genauso machen. Denn genau dieser Weg hat mich dorthin gebracht, wo ich jetzt bin. Sicherlich gab es in der Vergangenheit Situationen und Momente, die ich im Nachhinein anders hätte gestalten können. Aber dann wäre ich nicht an dem Punkt in meinem Leben, an dem ich mich gerade befinde. Die Erfahrungen und Entscheidungen haben mich geformt und zu dem gemacht, was ich heute bin, und darauf bin ich stolz.

Wie wirkt sich Deine Bekanntheit auf Dein privates Leben aus?

Ich lege großen Wert darauf, welche Informationen ich in den sozialen Netzwerken poste. Mein Privatleben ist mir sehr wichtig, daher teile ich nicht alles in der Öffentlichkeit. Wenn ich unterwegs bin, kommt es immer öfter vor, dass mich Leute erkennen, und das finde ich wunderbar. Meine Community besteht aus großartigen Menschen, die auch verstehen, wenn ich mal keine Zeit für eine Unterhaltung habe. Es ist wichtig, nicht alles von sich preiszugeben, um das Private vom Beruflichen zu trennen. Als öffentliche Person kennt einen eine Vielzahl von Menschen. Mein Ziel ist es auch, dass viele Menschen meine Videos sehen, und das ist eine logische Schlussfolgerung. Durch eine bewusste Auswahl dessen, was ich teile, kann ich meine Privatsphäre wahren und dennoch eine erfolgreiche Präsenz auf den sozialen Medien haben.

Wie gestaltest Du Deinen Tagesablauf als Content-Creator?
Der Beruf des Creators oder Influencers besteht nicht nur darin, Content zu produzieren. Es beinhaltet weit mehr als das. Es erfordert Ideensammlung, umfangreiche Kommunikation per E-Mail, das Abhalten von Meetings und viele Besprechungen. Mein typischer Tagesablauf sieht so aus: Nach dem Aufstehen mache ich eine Joggingrunde oder fahre Rad. Danach widme ich mich dem Schneiden eines Videos für den Tag und bereite alles vor, damit ich es nur noch hochladen muss. Neben meiner Tätigkeit als Creator arbeite ich auch daran, eine Social-Media-Agentur für Hotels und Gastronomie aufzubauen. Diese zusätzliche unternehmerische Verantwortung erfordert eine Menge Einsatz und Zeitmanagement, aber ich sehe es als spannende Herausforderung.

Welchen Rat würdest Du einem jungen Menschen mit auf den Weg geben, der ebenfalls als Influencer durchstarten möchte?

Der Beruf des Influencers beinhaltet mehr als das, was die Öffentlichkeit sieht. Es erfordert viel Arbeit und Engagement. Wenn du wirklich daran interessiert bist, ein Influencer zu werden, dann verfolge es mit Hingabe. Gib nicht nach einer Woche auf, sondern setze dir das Ziel, ein Jahr lang regelmäßig Content zu produzieren. So wirst du herausfinden, ob es wirklich zu dir passt oder nicht. Es ist wichtig, die richtige Richtung zu finden, authentisch zu sein und herauszufinden, wie du deinen Content am besten präsentierst. Bleibe deinem Weg treu und gib nicht auf! Auch wenn es nicht immer erfolgreich sein mag, du wirst wissen, dass du es versucht hast und daraus wertvolle Erfahrungen mitnehmen kannst.

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