Es ist ein Weihnachtsbrauch aus Oberösterreich, der Millionen von Menschen Jahr für Jahr verzaubert. Ein leuchtendes Symbol aus einer Stadt im Westjordanland, das die Botschaft des Weihnachtsfriedens symbolisieren soll, eine lieb gewonnene Tradition an Heiligabend, die viele Menschen nicht missen wollen: Das „ORF-Friedenslicht aus Bethlehem“.
Das Licht aus Bethlehem erfreut sich immer größerer Beliebtheit und brennt hierzulande in vielen Wohnzimmern zu Heiligabend. Aber nicht nur in Europa kennt man es, sondern auch in den USA und in einigen Ländern Südamerikas. Das Symbol des Weihnachtsfriedens ist zum Brauchtum geworden. Ein Brauch, der übrigens ursprünglich aus Oberösterreich stammt.
Entstehung des „ORF-Friedenslicht aus Bethlehem“
Im Jahr 1986 war die Geburtsstunde des heiligen Lichtes aus Bethlehem. Im Rahmen der ORF-Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ hatte eine Hörerin die Idee, allen Menschen, die am Heiligen Abend zu Gunsten von Kindern mit Beeinträchtigungen gespendet hatten mit einem Licht zu danken, mit einem besonderen Licht. Am Heiligen Abend wird die Geburt Christi in Bethlehem gefeiert und der ORF hatte damals die Idee, dieses Licht direkt aus Bethlehem zu holen. Was einst als eine einmalige Aktion gedacht war, jährt sich heuer zum 35. Male. Die Bevölkerung in Österreich hat diese Aktion vom ORF Oberösterreich mit großer Begeisterung aufgenommen. In Erinnerung an die Botschaft vom Frieden für die Menschen, welche bei der Geburt Christi von den Engeln verkündet wurde, bekam das Licht aus Bethlehem den Namen „Friedenslicht“.
Weg von Bethlehem nach Österreich
Seit Bestehen dieser Aktion darf jedes Jahr ein oberösterreichisches Kind das Licht in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzünden. Die Geburtsgrotte befindet sich unterhalb der Geburtskirche in Bethlehem, welche als Geburtsort von Jesu Christi gilt. Aufgrund der Coronavirus-Situation entzündet seit 2020 ein Mädchen aus Bethlehem das Symbol des Weihnachtsfriedens. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahm heuer die neunjährige Rianna Danho aus Bethlehem. Von dort wurde das Licht nach Tel Aviv gebracht, wo es anschließend in einer explosionssicheren Lampe sicher verstaut und mit einer Sondergenehmigung durch die Austrian Airlines nach Wien geflogen wurde. Am Flughafen Schwechat angekommen, übernahm das heurige Friedenslichtkind Tobias Nußbaumer das Licht und transportierte es in das ORF Landesstudio Oberösterreich, wo es bis zum 24. Dezember aufbewahrt wird.

Hohe Persönlichkeiten übernahmen das Friedenslicht
Das „ORF-Friedenslicht aus Bethlehem“ wurde in den letzten 35 Jahren schon an viele hohe politische und religiöse Würdenträger überreicht. Der unverzichtbare Weihnachtsbrauch wurde seit Bestehen der Aktion an die Päpste Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus überreicht. Nicht nur vom Vatikan aus wird das Licht in die weite Welt verbreitet, sondern auch in der Hofburg in Wien wurde es bereits an drei Bundespräsidenten übergeben, nämlich an Dr. Thomas Klestil a.D., Dr. Heinz Fischer a.D. und dem amtierenden Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Ende November überreichte das Friedenslichtkind Tobias Nußbaumer in der ORF-Sendung „Die Gala für Licht ins Dunkel“ das Friedenslicht an den Bundespräsidenten. Auch König Hussein von Jordanien sowie König Philippe von Belgien mit seiner belgischen Königsfamilie haben das Licht entgegengenommen. Auch weitere zahlreiche Persönlichkeiten durften das Friedenslicht bereits empfangen.
Wie erhalte ich das „ORF-Friedenslicht aus Bethlehem“?
Kurz vor Weihnachten wird das leuchtende Weihnachtssymbol an die Vertreter der Pfadfinder, Freiwillige Feuerwehr, Rettungsorganisationen sowie an die Österreichischen Bundesbahnen übergeben, welche dann am 24. Dezember bei der Verteilung der Weihnachtsfriedensbotschaft aktiv mitwirken. Am Heiligen Abend kann das Licht an den ÖBB-Bahnhöfen, Dienststellen des Roten Kreuzes, aber auch in allen ORF-Landesstudios abgeholt werden. Somit kann das Friedenslicht aus Bethlehem und demzufolge das Symbol des Friedens mit nach Hause genommen werden.
Symbol des Weihnachtsfriedens
Das Friedenslicht aus Bethlehem soll die Botschaft des Weihnachtsfriedens symbolisieren. Das Licht kann den in so manchen Ländern benötigten Frieden nicht herbeizaubern, es soll uns aber an unsere Pflicht erinnern, sich für Frieden einzusetzen. Dieses Licht erreicht Millionen von Menschen zu Heiligabend und es hat für jeden von uns unterschiedliche Bedeutungen. Sabina Korntner ist Projektleiterin der Aktion „ORF-Friedenslicht aus Bethlehem“ und darf diese seit vielen Jahren begleiten. „Bei mir persönlich gehört es zu Weihnachten wie der Christbaum und wir entzünden die Kerzen des Christbaums immer mit dem Friedenslicht und denken dabei ganz bewusst daran, dass es nicht selbstverständlich ist, in Frieden zu leben. Dafür sind wir sehr dankbar!“, so Sabina Korntner. Es ist ein Licht aus Bethlehem, das uns Jahr für Jahr an den Frieden erinnern soll. Jeder Einzelne von uns kann ein Stück zu einer friedvolleren Welt beitragen. Schließlich ist es das größte Gut in Frieden zu leben!
„Eine Voraussetzung für den Frieden ist der Respekt vor dem Anderssein und vor der Vielfältigkeit des Lebens.“
Dalai Lama
Sehr schöner Artikel über das Friedenslicht. Es ist immer wieder wunderbar das Licht in Empfang zu nehmen und es gehört für uns zur weihnachtlichen Tradition