Er nennt sich selbst „Das Kipferl“ und ist auf TikTok und Instagram unterwegs, um uns regelmäßig zum Lachen zu bringen – mit Szenen aus dem Öffi-Alltag, grantelnden Wienern und absurden Wohnungsbesichtigungen. Wer hinter dem Kipferl steckt? Ein Creator mit feinem Gespür für Situationskomik und einem Humor, der viele anspricht. Im Interview mit Chiara-Marie Hauser verrät Gerhard, warum er sich „das Kipferl“ nennt, was für ihn Wien als kreative Heimat bedeutet und was es bedeutet Creator zu sein.
CMH: Gerhard, stell dich bitte kurz vor: Wer bist du und was machst du?
Ich bin Gerhard, komme aus Österreich und bin auf Instagram und TikTok aktiv, wo ich Comedy-Videos mache.
Warum eigentlich der Name „das Kipferl“? Gibt’s da eine Geschichte dazu?
Ja, tatsächlich! Meine Mama hat früher immer „du Kipferl“ gesagt, wenn ich Blödsinn gemacht habe. Anscheinend sagen das auch viele andere Eltern zu ihren Kindern. Der Name ist also hängen geblieben – und passt irgendwie auch gut zu meinem Content.
Von welchen deiner Videos kennt man dich am besten?
Am häufigsten werde ich auf mein „Öffi-Video“ und das über „Wiener am Land“ angesprochen. Die sind bei den Leuten echt gut angekommen. Persönlich mag ich aber zum Beispiel auch das Video zur Wohnungsbesichtigung sehr gern. Interessanterweise sind es oft gerade die Videos, bei denen man sich nicht allzu viel Mühe gibt, die dann richtig erfolgreich werden.
Wie viel von deinem echten Ich steckt in deinem Online-Auftritt?
Ein großer Teil meiner Inhalte ist natürlich fiktiv – klar. Aber vieles davon basiert auf Dingen, die ich tatsächlich erlebe oder beobachte. Humor ist ja auch immer etwas sehr Persönliches. Jeder Mensch nimmt Dinge anders wahr und lacht über Unterschiedliches. Ich glaube, es geht darum, das eigene Erlebte kreativ zu verarbeiten und dann in eine Form zu bringen, mit der andere etwas anfangen können.
Gab es ein Feedback aus der Community, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, das war während der Regierungsverhandlungen. Ich hatte da ein Van der Bellen Video gemacht. Viele haben mir geschrieben, dass ihnen dieses Video durch den Tag hilft und für einen Moment Leichtigkeit gebracht hat. Mir ist es wichtig, niemanden zu diffamieren – ich nehme nur das auf, was ohnehin öffentlich gesagt oder gezeigt wird. Aber wenn man damit jemandem helfen kann, kurz den Kopf freizukriegen, ist das ein echtes Kompliment.
Was bedeutet dir Wien als kreative Heimat?
Wien ist für mich eine Stadt mit ganz besonderem Humor. Die Menschen hier haben Schmäh, aber auch eine gewisse Melancholie – das ist eine spannende Mischung. Außerdem hat Wien eine starke Kabarett-Tradition mit Größen wie Stermann und Grissemann, Qualtinger oder Hader. Das inspiriert mich natürlich. Und als Stadt bietet Wien auch viele Möglichkeiten, sich kreativ auszuleben.
Gibt es eine typisch wienerische Angewohnheit, die du selbst pflegst?
Definitiv: In ein Kaffeehaus gehen und einfach nur deppat schauen – also Leute beobachten. So wie die Omas, die gerne aus dem Fenster schauen.
Wo siehst du dich in fünf Jahren – noch auf Social Media oder ganz woanders?
Ich sehe mich ganz klar weiterhin auf Instagram und TikTok. Ich möchte Menschen unterhalten, und solange das funktioniert und mir Freude macht, bleibe ich dabei.
Und was würdest du jungen Leuten raten, die auch Content Creator werden wollen?
Wenn alle Zeichen darauf hindeuten, dass du’s machen solltest – dann mach es! Probier dich aus und vergleich dich nicht ständig mit anderen. Das Wichtigste ist: Finde dich selbst lustig. Wenn du an dich glaubst und Vertrauen in deinen Stil hast, kommt der Rest von allein.
Wir danken Gerhard für das nette Gespräch und freuen uns schon auf seine kommenden Videos!