Sexismus in der Musik

Bring deine Alte mit, sie wird im Backstage zerfetzt. Ganz normal. Danach landet dann das Sextape im Netz: Was hast du gedacht?– GZUZ
Dieses und viele weitere Zitate zeigen, wie frauenfeindlich und sexistisch die Rapszene ist. Doch warum tolerieren es so viele? Ist Rap das einzig problematische Genre, was Sexismus betrifft?

Geld, Drogen, Spielsucht, Sex und Gewalt sind Gang und Gäbe in den Texten, dennoch scheinen viele Leute dies zu feiern. Allerdings sind viele nachdem Echo-Skandal hellhörig geworden. Kollegah und Farid Bang wurden 2018 zum Echo nominiert, was viele sehr empörte, da die meisten Echo Awards an Künstler der Pop- oder Schlagerszene gehen. Daher kam in der Gesellschaft die Frage auf, wie sehr die deutsche Musikszene von Sexismus geprägt sei. Als die beiden Rapper dann noch den Echo gewannen, streikte man gegen deren Sieg. Zitat: „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ – Kollegah und Farid Bang 0815. Es handle sich bei deren Texte nämlich nicht um Satire – und man bedenke den Einfluss auf Jugendliche und Kinder. Außerdem gewannen sie den Echo am Holocaustgedenktag. Auf ersten Blick nicht schlimm, jedoch waren auch ihre Lieder mit antisemitischen Texten durchsetzt.


Da die Meinungs- (gemäß Art 13 StGG) & Kunstfreiheit (gemäß Art 17a StGG) gilt, stellt das Schreiben und Veröffentlichen solcher Texte kein Hindernis dar. Jedoch ginge es hier um mehr als verbalen Sexismus: Antisemitismus, Rassismus, Terrorverherrlichung, Verhöhnung, Aufruf zur Gewalt, etc. Da stelle man sich die doch Frage, wo der Meinungsfreiheit- & Kunstfreiheit in der Musik Grenzen gesetzt sind!

Wenn man denkt, dass nur das Rap-Genre mit solchen Texten verseht sei, irrt man sich. Während beim Rap die Texte im Vordergrund stehen und direkter wahrgenommen werden, sind in der Popmusik gewaltverherrlichende und sexistische Text durch die „lebendige und fröhliche“ Melodie getarnt, weshalb man oft nicht den Sinn des Textes bemerkt.
Da Rap und Pop bei Jugendlichen die meist gehörten Genres sind, hat dies auch einen Einfluss auf ihr soziales Verhalten, ihre Sprache und ihre Einstellung bezüglich des Lebens.

Künstlerin Ariana Grande nutzt ihre Reichweite und macht auf die Problematik, den Sexismus in der Musikbranche, aufmerksam. Grande meint, dass die Musikindustrie noch immer männlich dominiert sei und es Künstlerinnen gibt, die für ihren Erfolg härter arbeiten müssen. Bemerklich sei auch, dass bei Festival-Line-Ups wenig bis keine Frauen auftreten. Die Gründe dafür wären mangelnde beziehungsweise fehlende Vorbilder für Mädchen.

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One Reply to “Sexismus in der Musik”

  1. Hey Zusammen, Sexismus im Rap ist erwartbar. Supertraurig, schlimm. Aber mehr schockiert hat mich „Dein Song“ von Kraftklub. Noch viel mehr, wie medial damit umgegangen wurde. Komplette Gleichgültigkeit. Pünktlich zum neuen Album hat die Band den Song einfach gelöscht. Scheint ihnen selber aufgefallen zu sein, dass das nicht zu dem Image passt, dass sie gerne haben möchten. Die coolen Gutmenschen aus Chemnitz.
    Hat funktioniert. Der Spiegel feiert sie wieder als „letzte Bastion gegen Hass“. Frauenhass scheint nicht unter Hass zu fallen.

    Einfach löschen macht ihre Song mit der Headline „Du verdammte Hure“ nicht mehr rückgängig. Der Schaden dieses Songs war um so vieles größer, als was Bausa und wie sie alle machen, täglich machen. Weil Kraftklub mit ihrem Gutmenschenimage diese toxisch männlichen Umgang (schließlich wurde ER verlassen, von der verdammten Hure) mit Frauen viel mehr in den Mainstream getragen hat, als jeder Rapper.
    Ich finde, es ist dringend an der Zeit, dass das thematisiert wird. Gerade jetzt, wo die Band mit dem neuen Album so viel Aufmerksamkeit hat. Sie muss sich dem stellen. Sie muss Stellung beziehen. Nur so kann diese Welt eine Bessere werden.

    Und ausgehen müsste das von einer journalistischen Plattform. Deshalb meine Bitte an euch: Wollt ihr das nicht machen?

    Alles Liebe!
    daniel

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