„Hasta siempre, Diego“, „Descansa en paz“, „Gracias, Diego“ oder „AD10S“. Nachrichten wie diese häuften sich am 25. November 2020 auf den Social-Media Plattformen regelrecht. Die Nachricht, dass Fan-Liebling und Fußball-Genie Diego Armando Maradona gestorben ist, erschütterte die gesamte Fußballwelt.
Geboren wurde das Fußballtalent am 30. Oktober 1960 in einem Armenviertel. Bereits mit 15 Jahren gab er sein Debüt im Profi-Fußball. Dabei bewies er Talent und wechselte 1981 zu den Boca Juniors, wo Maradona seinen ersten Meistertitel bejubeln durfte. Bereits ein Jahr später steht der „Goldjunge“, wie Diego Maradona noch genannt wurde, im Kader der argentinischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 1982. Dort sorgt er auch erstmals für negative Presse, nachdem er einem Gegenspieler in den Bauch trat und kurz vor dem Abpfiff die rote Karte sah. Es sollten nicht die letzten negativen Schlagzeilen für Maradona bleiben …
Abenteuer Europa
Für eine Rekordablöse von ungefähr 7,3 Millionen US-Dollar wechselt er nach Europa zum FC Barcelona. Man hatte große Erwartungen an ihn, jedoch blieben größere Erfolge aus. Die einzige Errungenschaft mit dem spanischen Traditionsverein war der Pokalgewinn 1983. Die meiste Zeit jedoch war der Mann, welcher später als „Die Hand Gottes“ in die Geschichte eingehen sollte, verletzt oder anderweitig nicht spielbereit. Man entschied sich daher, Maradona dem italienischen Abstiegskandidaten SSC Neapel zu verkaufen. Erst dort sollte er regelrecht aufblühen. Gewinne wie die erste Meisterschaft des Clubs aus Neapel oder der Europa League (damals noch bekannt unter dem Namen „UEFA-Cup“) sollten die Höhepunkte seines Wirkens in der italienischen Küstenstadt bilden. Dafür vergötterten ihn die Fans. Nach Drogendelikten ging es mit dem einstigen Weltklassespieler immer mehr bergab, sportlich wie medial, und Diego Maradona wechselte 1992 zum spanischen Erstligisten FC Sevilla, jedoch war dieser Abschnitt noch weniger erfolgreich als jener in Barcelona und wurde 1993 zurück nach Argentinien transferiert, ehe er 1997 endgültig seine Fußballschuhe an den Nagel hängen sollte.
„Es war ein bisschen der Kopf Maradonas und ein bisschen die Hand Gottes.“
Diego Armando Maradona über das Tor im WM-Viertelfinale 1986
Die Hand Gottes
Spätestens im Weltmeisterschafts-Viertelfinale 1986 machte sich Maradona unsterblich. Der „Goldjunge“ hatte unerlaubt seine Hand zur Erzielung des Tores hinzugezogen und triumphierte insgesamt mit 2:0 über England. Dieses Tor war und ist umstritten, zumal es die FIFA anerkannte. Maradona selbst gestand diesen Fehler aber nie selbst ein. Erst im Jahre 2005 gab er es zu, das Tor mit der Hand erzielt zu haben.
Exzentrisches und ungesundes Leben
Schon während seiner aktiven Fußball-Karriere zeichnete sich bei dem argentinischen Fußballer der Hang zu einem exzentrischen Leben ab. Kontakte zur Mafia, Drogenkonsum und Prostituierte wurden immer mehr zu seinem „Leben“ und Maradona kassierte nicht nur einmal eine 15-monatige Sperre dafür. Dies dürfte auch seinen vielen Krankheiten zugrunde liegen. Außerdem brachte der „Goldjunge“ zeitweise auch 130 Kilogramm auf die Waage, jedoch nach seiner aktiven Karriere.
„Wenn man ein leben als Kerze lebt, dann brennt man sie von einer Seite an. Aber Diego hat sie von zwei Seiten angezündet.“
EX-BARCELONA-TRAINER UDO LATTEK IN EINEM INTERVIEW ÜBER SEINEN SPIELER DIEGO MARADONA (1994)
Kein Erfolg als Trainer und Funktionär
Nachdem Maradona seine aktive Spielerkarriere beendet hatte, wurde er Trainer, große Erfolge sollten jedoch ausbleiben. Seine größten „Errungenschaften“ durfte er wohl noch als Nationaltrainer von Argentinien feiern, danach ging es nur noch bergab. Ebenso als Funktionär schien der ehemalige „Fußball-Zauberer“ erfolglos zu bleiben. Doch Diego gab nicht auf und versuchte immer wieder. Zuletzt hatte er seinen Vertrag bis Saisonende 2020/21 bei dem argentinischen Verein „Gimnasia y Esgrima La Plata“ verlängert.
Nun ist Diego Armando Maradona am 25. November 2020, kurz nach einer Gehirnoperation und nach einem erneuten Herzinfarkt, aus der Fußballwelt geschieden. Seine Persönlichkeit, sein Talent und seine Genialität am Ball werden aber für immer unvergessen bleiben. ¡Hasta siempre y descansa en paz, Diego Armando Maradona!
Dieser Nachruf wurde am 7. Dezember 2020 auf dem mittlerweile stillgelegten Portal www.yna.at veröffentlicht. |