Das Ende der tipico Bundesliga Saison, blieb alles beim Alten?

Die letzten Spiele sind vollzogen, die Endplatzierungen belegt und dadurch auch die Europacup Plätze verteilt. Für fünf Teams geht die Jagd nach internationalen Erfolgen los, eine Mannschaft muss den schweren Gang in die 2. Liga beschreiten. Haben sich die letzten Runden als Krimis entpuppt, oder verliefen die übrigen zehn Spieltage eintönig ohne Überraschungen?

Ja und Nein zugleich. Der einzig große wahrzunehmende Unterschied ist der, dass bis auf Runde 32 keine Fans in den Stadien erlaubt waren. Große Überraschungen sieht man im Endergebnis keine. Dennoch war der Kampf um Europa in den letzten Spielen äußert spannend. Zumindest blieb in dieser Saison mit einem kleinen Nervenkitzel alles beim Alten, wenn man den ersten Platz außer acht lässt.

Meistergruppe

Auf eine Konstante konnte man sich, genau wie die letzten Jahre, verlassen und diese hieß Red Bull Salzburg. Vor dem Start der Meistergruppe hatte Rapid noch damit geliebäugelt, Salzburg den Kampf anzusagen. Schlussendlich hatten die „Bullen“ ganze 15 Zähler Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Der diesjährige Titel beschert ihnen einen Platz im Champions League Play-off, sie hätten also nur eine einzige Runde zu überstehen, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren. Nach einigen prominenten Abgängen, wie Cheftrainer Jesse Marsch muss sich Salzburg in der nächsten Saison wieder aufs neue beweisen. Der neue Mann am Steuer heißt Matthias Jaissle und kommt aus der Red Bull Akademie Liefering. Auf ihm lastet bereits jetzt schon viel Druck, da Fußballexperten wie Alfred Tatar meinten, dass dieser Trainerentscheid ein Fehler war und die Meisterserie von Salzburg nun reißen wird.

Die theoretische Möglichkeit ebenfalls Luft in der Königsklasse zu schnuppern hat Rapid Wien. Dank eines 8:1 Kantersiegs gegen den WAC konnten sich die Hütteldorfer aufgrund der Tordifferenz gegenüber dem punktegleichen SK Sturm durchsetzen. Jedoch haben sie bei ihrem Einstieg in der zweiten Qualifikationsrunde schon namhafte Gegner vor sich. Gespielt wird gegen den schottischen, niederländischen oder tschechischen Meister. Bei einer Niederlage hätten sie allerdings noch die Möglichkeit, sich für die Europa League oder für die erstmals ausgetragene Europa Conference League zu qualifizieren. Sollten sie aber kein einziges Spiel in diesen Quali-Runden überstehen, dann werden sie die drei internationalen Bewerbe nur im Fernsehen verfolgen können.

Mit diesem Problem muss sich der SK Sturm nicht befassen. Die Grazer starten im Play-off zur UEFA Europa League und würden bei einer Niederlage direkt in Conference League kommen. Beinahe schnappten sie Rapid den Vizemeistertitel weg, jedoch konnte Rapid im letzten Spiel gegen den LASK den nötigen Sieg nach Hause bringen. Apropos LASK Linz. Sie werden als gesamt vierte auch in der vierten Quali-Runde zur Conference League in die europäischen Bewerbe starten. Wie schon letztes Jahr waren aber nicht die sportlichen Leistungen im Vordergrund der Oberösterreicher. Diesmal traf es den Vizepräsidenten Jürgen Werner. Die in den letzten Jahren so erfolgreiche Transferpolitik könnte nicht komplett mit rechten Dinge abgelaufen sein. Denn Werner soll sich bei einer Firma beteiligt haben, die Geschäfte mittels Transferrechten von LASK-Spielern betreibt. Nach dem solche Vorgänge verboten sind ermittelt sogar die FIFA gegen den Linzer Funktionär. Er selbst bestreitet die Anschuldigungen, trat aber dennoch von seinem Amt zurück, da durch die mediale Präsenz seine Belastungsgrenze überschritten worden sei.

Die Saison des WAC war weder Fisch noch Fleisch. Auf der einen Seite geriet man in einem Heimspiel mit acht Gegentoren in ein Debakel gegen Rapid, auf der anderen Seite gewann man das Rückspiel in Wien. Der Traum, im Herbst europäisch zu spielen hat sich dieses Jahr allerdings nicht erfüllt. Bereits das Hinspiel im österreichisch internen Europacup Play-off verloren die Wolfsberger mit 3:0 bei der Wiener Austria, sodass eine realistische Chance auf einen Platz in der 2. Quali-Runde der Europa Conference League nicht mehr wirklich vorhanden war. Für die WSG Tirol war bereits der Einzug in die Meistergruppe ein riesiger Erfolg. Wie erwartet belegten sie in dieser den 6. Platz, setzten mit einem Heimsieg gegen Salzburg aber ein kräftiges Ausrufezeichen.

Qualifikationsgruppe

Eine erneut krisengeschüttelte Wiener Austria hat es auch diese Saison nicht geschafft, die Top sechs zu erreichen. Selbst im unteren Play-off mussten sie sich dem TSV Hartberg geschlagen geben und belegten in der Endabrechnung nur den achten Platz. Jedoch konnten sich die Veilchen im österreichischen Play-off mit Siegen gegen die Steirer und den WAC doch noch für einen internationalen Startplatz qualifizieren. Peter Stöger wird sein Amt als Cheftrainer niederlegen, wodurch die Führungsetage in Favoriten neu besetzt wird. Mit Manfred Schmid und Manuel Ortlechner setzen die Austrianer künftig auf Funktionäre, die den Verein bereits sehr gut kennen. Der neue Sportdirektor Ortlechner war 2013 Kapitän der letzten Austria Meistermannschaft und weiß daher wie Erfolg im Süden Wiens aussieht. Auf Rang neun und zehn befinden sich Ried und Altach. Die beiden Klubs haben durch Trainerwechsel im Frühjahr, mit Andreas Heraf und Damir Canadi, das Ruder nochmal herumgerissen und mussten somit nicht bis zum Schluss im Abstiegskampf mitwirken, waren aber doch zu weit entfernt um in die vorderen Plätze der Qualigruppe zu gelangen.

Einen Stammplatz im untersten Tabellenkeller hat Admira Wacker Mödling die letzten Jahre schon gehabt. Auch sie bekommen ab der kommenden Saison einen prominenten Neuzugang auf der Trainerbank. Andreas Herzog wird in den kommenden Monaten bei der Admira die Fäden ziehen und versuchen, die Mannschaft nicht nur als Ausbildungsklub dastehen zu lassen, sondern auch sportlich kompetitiv zu sein. Aus der Bundesliga verabschieden muss sich der SKN St. Pölten. Mit sechs Punkten Rückstand auf den Vorletzten Admira musste sich der Verein schlussendlich doch klar geschlagen geben. Dadurch, dass in der zweiten Liga erst der Drittplatzierte Austria Klagenfurt Aufstiegsambitionen hatte, bekamen sie in einer Relegation doch noch die Möglichkeit den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Der Traum vom Ligaverbleib war allerdings schnell ausgeträumt. Denn schon im Hinspiel mussten sie sich den Kärntnern 4:0 geschlagen geben. Mit einem Gesamtergebnis von 5:0 aus beiden Spielen stellte sich dann nicht mehr die Frage, ob der Aufstieg gerechtfertigt war oder nicht.

Logo der 2. Liga. Foto: © Wikipedia
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/99/2._Liga_%28%C3%96sterreich%29_Logo.svg

Autor*in:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

3 × vier =