Mutig in die neuen Zeiten

Liebe Leser*innen,

wie schnell vergeht doch die Zeit? Vieles kommt mir noch wie gestern vor und doch haben wir nun bereits Anfang 2023. Es kommt mir noch wie gestern vor – als wir 2022 hatten – war es doch wieder ein sehr aufregendes und ereignisreiches Jahr. 2022 habe ich meinen Zivildienst, ein Praktikum bei der Wiener Zeitung abgeschlossen und mein Studium in den Theater-, Film- und Medienwissenschaften begonnen.

Es gab 2022 also reichlich Umbrüche – nicht nur privat. Plötzlich gab es im sonst so friedlichen Europa den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine; eine Fußball-Weltmeisterschaft findet im Winter in einem obendrein sehr fragwürdigen Austragungsland statt. Und auch für heuer haben sich die ersten Veränderungen angekündigt: So wird beispielsweise in diesem Jahr die Filmmusik-Ikone John Williams höchstwahrscheinlich seine Film-Karriere beenden und sich nur mehr auf Konzertmusik fokussieren. Und statt Lars Eidinger wird Michael Maertens am Salzburger Domplatz den „Jedermann“ geben. 

Damit aber noch nicht genug, steht doch auch die Medienbranche vor großen Veränderungen. Christian Rainer verlässt das Nachrichtenmagazin „Profil“ nach 25 Jahren als Chefredakteur und Herausgeber; Anna Thalhammer, die derzeitige „Presse“-Chefreporterin, wird ihm auf der Position der Chefredakteurin folgen. Und die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt, die Wiener Zeitung, soll als Tagestitel eingestellt werden, womit die Bundesregierung der österreichischen Medienlandschaft – und auch sich selbst – mit Sicherheit nichts Gutes tut. Das sei aber an anderer Stelle diskutiert. 

Nichts wird sein, wie es war, das ist klar. Freundlicherweise sind uns diese Veränderungen bereits im Vorfeld angekündigt worden, was diese Umbrüche zwar nicht unbedingt greifbarer, dafür aber weniger überraschender macht (wenngleich wir auch nur einen Bruchteil davon wissen, was im nächsten Jahr auf uns zukommt). Auch bei der Jugendpresse und bei frisch wird es Veränderungen geben, denn ich werde mich aus dem Jugendpresse-Vorstand und auch von der Position des frisch-Herausgebers zurückziehen. 

In meiner Zeit bei frisch durfte ich zu interessanten und wichtigen Themen schreiben, Interviews aufnehmen und dabei nette Menschen kennenlernen – wie beispielsweise Andi Knoll, den ich zu seiner Funktion als ESC-Kommentator oder Patricia Marchart, die ich zu drei ihrer Dokumentarfilme befragen konnte. Darüber hinaus konnte ich mich kreativ im Corporate Design betätigen, was mir auch immer viel Freude bereitet hat.

Und trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, werde ich mich mit diesem Jänner nun von den Positionen des Vorsitzenden-Stellvertreters und des Herausgebers zurückziehen. Es heißt ja schließlich nicht umsonst: „Gehe dann, wenn’s am schönsten ist.“ Und ich glaube, dass dieser Zeitpunkt für mich nun gekommen ist. Auch, wenn es freilich ein Abschied ist, der mir nicht leichtfällt. Wenn ich nun zurückblicke, dann darf ich immer die Bilder einer spannenden und lehrreichen Zeit sehen.

An dieser Stelle bleibt mir eigentlich nicht mehr viel zu sagen, außer: „Danke, danke, danke!“ Diese Formel möchte ich all meinen Wegbegleiter*innen bei der Jugendpresse und frisch zurufen; vielen Dank, dass ihr mir das Vertrauen entgegengebracht und mich unterstützt habt. Es war mir eine große Ehre, als stellvertretender Vorsitzender und als Herausgeber gewirkt zu haben. Und ganz besonders möchte ich mich bei Euch, liebe Leser*innen, bedanken; danke, dass Ihr meine und unsere Beiträge liest, ansieht und anhört!

Ich wünsche der Jugendpresse beziehungsweise frisch und auch Euch als Leser*innen für die Zukunft alles erdenklich Gute. Es wird – in so vieler Hinsicht – mit Sicherheit eine spannende Zeit werden, für die wir mit Sicherheit auch Mut brauchen werden. Wohin mich mein persönlicher Weg führen wird, weiß ich noch nicht. Der Fokus wird vorerst auf meinem Studium liegen, es wird aber auf jeden Fall von mir auf der neuen Plattform Smart Feuilleton zu lesen sowie zu hören geben. Ich würde mich freuen, wenn wir darüber in Kontakt bleiben.

Euer

Johannes Gaisfuss

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