Am 15. und 16. Oktober 2022 fand auch in Österreich der internationale World Restart A Heart Day unter dem Motto „CPR – everyone deserves the opportunity“ statt. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen sollten alljährlich die Bevölkerung auf das Thema Wiederbelebung aufmerksam machen.
In Wien startete der Verein PULS – Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes – eine zwei Monate andauernde Info-Kampagne unter dem Motto „Deine Hände können…“. Vom 29. August bis 30. Oktober 2022 war die Kampagne auf Werbereklamen wie an Rolling-Boards, City Lights, Wandzeitungen und Plakaten in allen Wiener U-Bahn-Stationen und an über 200 Straßenbahn-Haltestellen sowie am Flughafen Wien und in den zwei größten Wiener Shopping-Centern sichtbar. Am Tag der Wiederbelebung veranstaltete der Verein wie jedes Jahr ein wiederkehrendes kostenloses Reanimationstraining im Puls-Zentrum (1090 Wien). Die Bevölkerung konnte an Übungspuppen die Herzdruckmassage sowie den Einsatz eines AEDs (Automatisierter externer Defibrillator) unter Anleitung üben.
© Verein PULS
Im Bundesland Salzburg wurde heuer das Projekt „Kids Save Lives“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz und mit Unterstützung durch die Salzburger Landesregierung erfolgreich fortgesetzt. Zum WRAHD wurden an zwei Projekttagen eine gesamte Salzburger Volksschule sowie eine Neue Mittelschule in Reanimationsmaßnahmen geschult. Die Schüler*innen lernten einen Herz-Kreislaufstillstand zu erkennen, Hilfe zu holen, den Notruf abzusetzen sowie die Reanimationsmaßnahmen durchzuführen. Aktuell laufen in den Bezirken Ausbildungen der Lehrer*innen, die durch die Salzburger Initiatoren des „Kids Save Lives“ Projektes Dr. Bernhard Schnöll und Dr. Wolfgang Fleischmann im Unterrichten von Wiederbelebungsmaßnahmen geschult werden.
In der Steirischen Landeshauptstadt Graz wurde auch heuer wieder von 70 Medizinstudenten der medizinischen Universität Graz und der Initiative „Drück mich“ ein Reanimationstraining angeboten. Mehr als 1500 Bürger*innen konnten an diesem Training der Wiederbelebungsmaßnahmen aktiv teilnehmen. Die Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) unter der fachlichen Leitung von Dr. Simon Orlob machte auch auf das Selbsttrainingsangebot aufmerksam: In allen Grazer Stadtbibliotheken befinden sich Wiederbelebungspuppen mit Übungsanleitungen. Somit haben interessierte Personen jederzeit die Möglichkeit, die Wiederbelebungsmaßnahmen selbstständig zu erlernen oder das erworbene Wissen aufzufrischen.
In Oberösterreich fand die Woche der Wiederbelebung vom 10. bis 16. Oktober unter breiter Beteiligung statt. Eine Aktion dabei war „Schüler retten Leben“, welche schon seit einigen Jahren erfolgreich durchführt wird. Das Ziel ist es, Schüler*innen ab dem zehnten Lebensjahr für zwei Stunden pro Jahr in Wiederbelebung zu schulen, je eine Stunde Theorie und Praxis. Über 13.000 Schüler*innen an Oberösterreichs Schulen wurden geschult und führten an Übungspuppen die Herzdruckmassage über mindestens zwei Minuten durch. Im Laufe des gesamten Schuljahres werden so deutlich mehr Schüler*innen als sonst zu potenziellen Ersthelfer*innen geschult.
Der Studenten-Verein „Sinus Linz“ beteiligte sich durch zwei größere Aktionen am WRAHD. Am 11. Oktober wurde mit einer kostenlosen Hybridfortbildung unter dem Titel „Emergency Zoom“ gestartet. Bei der Fortbildung wurde durch ein interaktives Notfallquiz der Ablauf einer „perfekten“ Wiederbelebung interaktiv durchlaufen. Am 15. Oktober veranstaltete „Sinus“ einen großen öffentlichen Aktionstag unter dem Titel „Herzschlag“ an sechs Standorten in Linz und an einem in Freistadt. Einen Tag lang haben etwa 40 studentische Instruktor*innen über 600 Bürger*innen im Thema Wiederbelebung geschult.
In Innsbruck fand am 15. Oktober auf der Maria-Theresien-Straße zum bereits zweiten Mal ein großes Sicherheits- und Familienfest unter dem Motto „Innsbruck HERZsichere Stadt“ statt, bei dem die Bevölkerung und besonders Kinder neben den Erklär- und Mitmachstationen auch Reanimationsmaßnahmen üben konnten. Das Ziel dieses Events war es, die Öffentlichkeit zu animieren, im Falle eines Herz-Kreislaufstillstandes die richtigen Maßnahmen zu setzen. Mit Unterstützung der Stadt Innsbruck, den Tirol Kliniken und allen Innsbrucker Einsatz- und Rettungsorganisationen wurden neben den Wiederbelebungstrainings auch der Zugang zu Defibrillatoren und dessen Anwendung im öffentlichen Raum geschult.
© Markus Gratzer
Mit großer Freude unterstützten die Wiener Philharmoniker heuer erneut die Initiative zum World Restart A Heart Day. Unter dem Hashtag #MySongCanSaveLives wurde ein Ausschnitt des bekannten Radetzkymarsches (Johann Strauss (Vater), 1804-1839, Wien) von den Wiener Philharmonikern zur Verfügung gestellt.
Das dahinterstehende Ziel ist, dass jede*r im Falle eines Herz-Kreislaufstillstandes einen individuell ausgewählten Song oder Rhythmus, wie zum Beispiel auch „Staying alive“ von den Bee Gees im Kopf hat, welcher den richtigen Taktschlag von 100 bis 120 Schlägen pro Minute für die Herzdruckmassage angibt. So machten die Wiener Philharmoniker mit einem Ausschnitt des Radetzkymarsches in den sozialen Netzwerken auf das wichtige Thema Wiederbelebung aufmerksam.