In der ersten Folge der „Jugendpressestunde“, dem neuen Interviewformat von frischnews.at, sprechen Lucas Ammann und Markus Gratzer mit dem Chefredakteur von heute.at, Clemens Oistric.
Die Nachrichtenseite heute.at würde sich bewusst gegen eine „brutale Brachialvariante“ des Boulevardjournalismus entscheiden, sagt der Chefredakteur der Seite. Heute.at sei ein Reichweitenmedium – die Zahlen geben ihm hier recht: Heute.at hat mittlerweile online mehr Leser*innen als die reichweitenstarke Kronenzeitung mit ihrem Online-Aufritt. In der mobilen Nutzung ist heute.at laut den Zahlen der Österreichischen Webanalyse (ÖWA), die die Zahlen im Auftrag der Medien erhebt, sogar vor dem lange als Monopolist geltenden ORF mit der Seite ORF.at.
Auf Reichweite verzichtet
Unterschieden von seinen Mitbewerbern hat sich heute.at auch bei der Berichterstattung rundum den Terroranschlag von Wien. Man habe, so Oistric, auch auf Klicks und Reichweite verzichtet. „Für uns war klar, dass wir keine Erschießungsvideos zeigen“, betont Clemens Oistric. Auch bei der aktuellen Suizidberichterstattung will der heute.at-Chef sensibel vorgehen und sich an den Ehrenkodex halten.
Der Beruf „Journalist“ könne man sehr stark in der Praxis erlernen, ein Lob gibt es von Oistric für die Journalismus-FHs. Beim klassischen Publizistik-Studium fehlen ihm wichtige Elemente, zum Bespiel viele praktische Skills.
Oistric selber hat im Nachrichtenmagazin „News“ seine journalistische Karriere begonnen, 2013 kam er zu „Heute“, wo er auch im Print-Bereich tätig war. 2020 hat Oistric die Chefredaktion von heute.at mit 28 Jahren übernommen.
Die Nachwuchsjournalisten Lucas Ammann und Markus Gratzer führen in ihrer „Jugendpressestunde“ Gespräche mit spannenden und führenden Persönlichkeiten aus der Medienbranche. Neben dem fachlichen Gespräch über Journalismus lernen die beiden Interviewer auch ihr Gegenüber persönlich besser kennen.