„Alles einsteigen!“ – Klimaticket in Österreich

Seit dem 26. Oktober 2021 ist das lang herbeigesehnte Klimaticket gültig in allen öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Österreich. Es ist ein Prestigeprojekt der schwarz-grünen Regierung, um bei der ökologischen Verkehrswende einen großen Schritt voranzukommen. Mit diesem Ticket soll der Umstieg auf Bus und Bahn attraktiver gemacht werden.

Es wirkt auf den ersten Blick wie eine normale Jahreskarte für Bus oder Bahn, doch bei genauerem Hinsehen fällt der silberglitzernde Schriftzug „Klimaticket“ auf. Man bemerkt, dass es sich hierbei nicht um eine herkömmliche Fahrkarte handelt, sondern um die seit Monaten beworbene Jahreskarte für ganz Österreich, auch Klimaticket genannt. Seit dem Nationalfeiertag am 26. Oktober 2021 kann man mit dem „Klimaticket“ quer durch die Alpenrepublik reisen. Egal ob Bus, Bahn, U-Bahn oder Straßenbahn: Das Ticket ist für alle öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Österreich gültig.

Was kostet das klimafreundliche Reisen?

Das klassische Klimaticket kostet 1.095 Euro, für Jugendliche, Senioren und Menschen mit Behinderungen 821 Euro und für Familien 1.205 Euro. Für diesen Preis kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel vom Bodensee bis zum Neusiedlersee ein Jahr lang nutzen. „Mit dem Klimaticket können alle Menschen in Österreich einfach, günstig und klimafreundlich unterwegs sein!“, erklärt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler von den Grünen. Das Klimaticket kann an allen Schaltern der ÖBB und Westbahn sowie im Webshop unter www.klimaticket.at erworben werden.

Mit dem Klimaticket können alle Menschen in Österreich einfach, günstig und klimafreundlich unterwegs sein!“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Wien, Niederösterreich und Oberösterreich in den Top 3

Im Zeitraum zwischen 26. Oktober und dem Stichtag 20. Dezember bilanzierte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) insgesamt 133.999 verkaufte Klimatickets. „Jedes einzelne Ticket ist ein Beitrag zum Klimaschutz! Jeder einzelne Kilometer im öffentlichen Verkehr ist ein Beitrag zum Klimaschutz!“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler in einem ZDF-Interview. Von den knapp 134.000 Tickets fallen 73.214 auf das klassische Klimaticket. 38.210 Jahreskarten für Jugendliche, 20.794 für Senioren und 4.092 für Menschen mit Behinderungen gingen über den Ladentisch. Die meisten Klimatickets wurden mit Abstand in der Bundeshauptstadt Wien verkauft, dort wurden rund 43.000 Tickets ausgehändigt, gefolgt von Niederösterreich mit knapp 36.500 und Oberösterreich mit etwa 21.350. Steiermark liegt mit 8.000, Tirol und Salzburg mit jeweils 7.000 verkauften Jahreskarten im soliden Mittelfeld. An den vorletzten Plätzen sind das Burgenland und Kärnten mit jeweils 3.600 Tickets zu finden und an letzter Stelle und somit Schlusslicht beim Verkauf der Klimatickets ist Vorarlberg mit 3000 Jahreskarten.

„Jedes einzelne Ticket ist ein Beitrag zum Klimaschutz! Jeder einzelne Kilometer im öffentlichen Verkehr ist ein Beitrag zum Klimaschutz!“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Stadt vs. Land

Das Ziel hinter dem Klimaticket ist unter anderem, Pendler*innen zu motivieren, das Auto in der Garage stehen zu lassen und stattdessen auf Bus und Bahn umzusteigen. Für Menschen, die in einer Stadt wohnen, ist das eine machbare Option. Denn in einer Klein-, Haupt- oder Großstadt sind die öffentlichen Verbindungen freilich besser ausgebaut als für jene, die am Land ihren Wohnsitz haben. Dort wird es deutlich schwieriger, sein Auto einfach stehen zu lassen. Der Grund dafür sind die mangelnden öffentlichen Verkehrsanbindungen. Zwar ist bei vielen der Wille auf eine klimafreundliche Alternative vorhanden, aber schlussendlich scheitert es bei der Umsetzung. Der öffentliche Verkehr ist in manchen Regionen noch nicht so ausgebaut, um auf das Auto verzichten zu können.

Die Begeisterung für das Klimaticket muss noch bei einigen Menschen geweckt werden, schließlich kann man mit drei Euro pro Tag alle öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Österreich nutzen. Es ist eine Chance, klimafreundlich zu reisen. Eine Chance, ohne Stress an seinen Zielort zu gelangen und eine Chance für unseren öffentlichen Personennahverkehr. Der Schritt in Richtung Bus und Bahn ist auch ein Schritt hin zur dringend notwendigen Verkehrswende!

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