Dass sich die Jagd um blutige und qualvolle Tode dreht, denken die meisten. Doch dass die Jagd einen wesentlichen Beitrag zu Naturvielfalt und Wildtiergesundheit leistet, wissen die wenigsten.
Im folgenden Beitrag sind Jäger sowie ein Tierarzt, der selbst Jäger ist, anonym interviewt worden, um ihre Verantwortung für die Natur sowie Erfahrungen mit Jagdgegner*innen festzustellen.
„Ihr bringt einfach nur Tiere um!“
Häufig sehen sich Jäger*innen mit unbegründeter und ungerechtfertigter Kritik konfrontiert. Dies halte viele Jäger*innen davon ab, das Gespräch mit Jagdgegner*innen zu suchen. „Ich versuche selten mit Leuten über die Jagd zu reden, die selber nicht Jäger sind, um genau solchen unüberlegten Aussagen (Anm.: „Ihr bringt einfach nur Tiere um!“) zu entgehen. Weil mit den meisten Leuten, die solche unrecherchierten und unüberlegten Aussagen bringen, ist es dann auch schwierig, zu diskutieren.“ Für Normalbürger*innen scheint die Jagd überflüssig zu sein, da der Zweck der Nahrungsbeschaffung in Zeiten eines immensen Nahrungsüberschusses mehr als überholt ist. Dabei entgehe vielen, welche Verantwortungen die Jagd für den Wald trägt.
Jagd zähle zum Naturschutz
Zunächst sei die Hege, welche die Fütterung miteinschließt, von Bedeutung, damit die Gesundheit des Wildbestands gewährleistet werden kann. Weiters und speziell jetzt von großem Interesse, gelte es auch für Jäger*innen den Wald mit all seinen Bewohner*innen vor Seuchen zu schützen. Die Schweinepest oder der Fuchsbandwurm müssen durch die infrastrukturelle Abschottung der Jagdreviere sowie die rasante und zahlreiche Fortpflanzung von Wildtieren gezielt unter Kontrolle gebracht werden, um ein Massensterben zu verhindern. Deswegen werde jedes Wild direkt nach der Erlegung „aufgebrochen“ und seine Innereien entfernt, um einerseits eine Infektion des „Wildbrets“ (verzehrbares Fleisch) durch Sekrete zu vermeiden – und andererseits die Innereien untersuchen zu lassen. Mit den Untersuchungsergebnissen könne die Gesundheitsentwicklung des Wildtierbestands in Österreich beobachtet werden. Außerdem passe man im Falle von Krankheitsbefällen die Futter- und Kirrungsverhältnisse (Kirrung = Lockfutter) an.
„Wild ist einfach das beste Fleisch, das man haben kann!“
Zurück zum heiklen Thema rund um Waffen und Tierleben. Jäger*innen unterliegen in Österreich sehr strengen Auflagen. „Es ist nicht so, dass ich in den Wald gehe und jederzeit etwas schießen kann.“ Es gebe klare Vorgaben, wann, wieviel und was gejagt werden darf. Strafen führen von Entschädigungen innerhalb des Jagdverbands über Geldbußen und Lizenzverluste bis hin zum Freiheitsentzug. Weiters sei es im Sinn der Jäger*innen, dass die Tiere so schmerzlos wie möglich getötet werden. Im Gegensatz zum stressvollen (Ab-)leben in der Lebensmittelindustrie können Wildtiere bis zum letzten Augenblick in der freien Natur weiden.
Sehr überlegter Beitrag und stimme als Jäger zu!