Allen Sportfans kribbelt es unter den Fingernägeln. Wir sehen die UEFA Champions League in ganz Europa, ein mäßig erfolgreiches ÖFB-Herren-Nationalteam zwischen Schottland und Wien oder zumindest die Österreichische Bundesliga von Altach bis in die Südstadt. Überall auf der Welt wird professioneller Sport betrieben. Doch der Hobbysport muss weiter warten. Sind baldige Lösungen in Aussicht?
Eine der goldenen Regeln der Covid-19-Krise ist es, zwei Meter Abstand zu halten. Dieses Gebot ist in der heutigen Zeit in allerhand Sportarten nur schwer einzuhalten. Als sich die Außentemperaturen noch zögerlich zurückhielten, wäre an gesunden Sport überhaupt nur in Hallen zu denken gewesen. Da eine Übertragung des Virus in geschlossenen Innenräumen jedoch wesentlich leichter von Statten geht als draußen, waren Mannschaftssportarten nicht durchführbar. Deswegen muss man sich nach Alternativen umschauen, um in Bewegung oder wortwörtlich am Ball zu bleiben. Denn dauerhaft im Home Office zu sitzen ist auch alles andere als gesundheitsfördernd. Im Gegenteil, sportliche Betätigung, speziell an der frischen Luft, stärkt das Immunsystem und damit das natürliche Abwehrschild des Menschen, sodass wir vor allen möglichen Viren, Bakterien und sämtlichen anderen Krankheiten besser geschützt sind. Darüber hinaus darf man die mentale Komponente auf keinen Fall vernachlässigen. Viele Menschen wollen einfach nur ihren Frust rauslassen und hätten mit körperlichen Aktivitäten die Möglichkeit dazu.
Welche Möglichkeiten gibt es zur Zeit?
Viele Sportvereine in Österreich hatten durch den ersten Lockdown im Frühjahr 2020 große finanzielle Probleme bekommen, doch durch die Beschränkungen im Winter sind ernsthaft in die Bredouille geraten. Manche Tennisanlagen hatten zwar Freiplätze im Winter geöffnet, jedoch betraf das meistens nur Hardcourts, die in Österreich im Freien doch eine Rarität sind. Die im mitteleuropäischen Raum meist verbreitenden Sandplätze können den klimatischen Witterungen einfach nicht standhalten. Die ersten Aprilwochen haben eindeutig gezeigt, wie verrückt das Wetter spielen kann und wie sehr der ganze Amateursport darunter leidet. In der Hoffnung auf stabilere Tage freuen sich nun viele Tennisvereine und Tennisschulen auf die bevorstehenden wärmeren Temperaturen. Obwohl nur Trainerstunden an Kund*innen aus einem Haushalt erlaubt sind, gibt es der zuletzt gebeutelten Bewegungsszene zumindest eine gewisse Sicherheit.
Gibt es dauerhafte Lösungen?
Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten. Wenn sich die Situation in den Spitälern nicht beruhigt: Eindeutig nein. Angesichts der Situation in den Intensivstationen ist es – und so ehrlich muss man sein – so, dass Mannschaftssport mit Körperkontakt bis auf weiteres auszusetzen sind. Auch wenn Eintrittstests erforderlich sind, zu 100 Prozent sicher sind selbst die besten Tests nicht. In engen Turnhallen mit mehreren Personen aufeinander zu kleben ist das Paradies für jedes Coronavirus. Doch, nachdem die Sportszene deutlich Druck auf die politischen Entscheidungsträger*innen ausübte, konnten ein paar Errungenschaften erzielt werden. Trotz des momentanen, totalen Lockdowns in Ostösterreich darf der Tennisschulbetrieb weiterhin fortgesetzt werden. Trainer*innen müssen dafür jede Woche getestet werden. Nach einer ungefähr fünfmonatigen Durststrecke ist das den Betroffenen allerdings überhaupt kein Hindernis. In Supermärkten und Einkaufszentren gilt bekanntlich die Regel, dass zusammengerechnet 20m² pro Kunde oder Kundin zur Verfügung stehen müssen, ansonsten heißt es „bitte warten“. Man mag es kaum glauben, allerdings beträgt die Fläche eines Tennisplatzes je nach Bauweise zwischen 500 und 600m². Bei solchen Möglichkeiten ist Ansteckungsgefahr dann doch extrem gering. Die Sorge, dass man sich auf dem Platz zu nahe kommt, ist auch zu relativieren. Denn wenn man seinem*r Tennispartner*in auf unter zwei Meter nahekommt, macht man etwas falsch und es würde eher einem Völkerballspiel ähneln.