Nach einem Herzschlagfinale in der 22. Runde erfolgt nun die Tabellenteilung in Meister- und Qualifikationsgruppe. Zehn Spieltage verbleiben den Mannschaften noch, um die heiß begehrten Europacup Startplätze zu ergattern oder den Verbleib in der Liga zu sichern.
Meistergruppe
Rang | Team | Tordifferenz | Punkte |
1. | FC Red Bull Salzburg | +45 | 26 |
2. | SK Rapid Wien* | +18 | 22 |
3. | LASK | +21 | 21 |
4. | SK Puntigamer Sturm Graz* | +14 | 19 |
5. | RZ Pellets WAC | +1 | 16 |
6. | WSG Swarovski Tirol | +3 | 15 |
Und täglich grüßt das Murmeltier. Oder in der Sprache österreichischer Fußballfans: Jährlich gewinnt Red Bull Salzburg. Denn auch in der heurigen Saison scheint es, als ob der Titelgewinn nur über den Serienmeister führt. Trotz einiger namhafter Abgänge, wie etwa Dominik Szoboszlai, konnte Salzburg den ersten Platz behaupten und sich personell teilweise wieder verstärken. So kein überraschender Leistungseinbruch geschieht, wird das Team aus der Mozartstadt der Topfavorit bleiben und auf den achten Meistertitel in Folge zusteuern.
Um einiges spannender wird vermutlich der Kampf um den Vizemeistertitel und damit verknüpft, einem Startplatz für die Champions League Qualifikation. Drei Mannschaften sind durch kleinliche drei Punkte geteilt, bevor es in die entscheidenden Spiele geht. Der SK Rapid Wien hat dennoch das ambitionierte Ziel das Meisterrennen nochmal spannend zu machen. Bei den Hütteldorfern gilt es aber auch Klarheit in der Transferpolitik zu schaffen. Denn rund um den Shootingstar Yusuf Demir gibt es allerhand an Gerüchten, sogar bis nach Barcelona.
Auf den Plätzen drei, vier und fünf finden wir mit dem LASK, Sturm Graz und WAC weitere Teams, die in den vergangenen Jahren ihren Stammplatz in der Meistergruppe behaupten konnten. Vor allem der WAC hat als vermeintlich kleinere Mannschaft sehr beachtenswerte Leistungen in der Europa League erbracht. Die Frage ist, ob sie sich nun nach den vereinsinternen Tumulten rund um den ehemaligen Cheftrainer Ferdinand Feldhofer und Mittelfeldmotor Michael Liendl sich wieder auf das Spielerische fokussieren können.
Überraschung auf Platz 6
Definitiv die größte Überraschung des Grunddurchgangs ist die WSG Tirol. Durch den Finanzskandal rund um den SV Mattersburg bekamen die Tiroler eine weitere Chance, sich in der obersten Spielkasse zu beweisen. Doch obwohl die Vorzeichen schlecht standen, hat sich die Mannschaft mit dem kleinsten Marktwert der Liga (8,8 Mio. €) für die Top 6 qualifizieren können. Dieses Kunststück vollbrachten sie an einem der spektakulärsten Spieltage der letzten Jahre. Ihr eigenes Spiel gegen den SK Rapid war bereits beendet und hätte nur für Platz sieben gereicht. Allerdings schoss Kofi Schulz im Parallelspiel in der 94. Minute St. Pölten zu einem Unentschieden gegen den TSV Hartberg. Dadurch wurden den Oststeirern die notwendigen drei Punkte genommen und die Tiroler konnten ihrer Freude über Platz sechs freien Lauf lassen.
Qualifikationsgruppe
Rang | Team | Tordifferenz | Punkte |
1. | TSV Prolactal Hartberg* | -13 | 14 |
2. | FK Austria Wien* | -1 | 12 |
3. | spusu SKN St. Pölten* | -10 | 10 |
4. | Chashpoint SCR Altach* | -23 | 10 |
5. | SV Guntamatic Ried | -25 | 8 |
6. | FC Flyeralarm Admira | -28 | 7 |
Eine bittere Pille gab es für den TSV Hartberg zu schlucken. Durch das „Last Minute“ Gegentor in der 22. Runde verloren sie ihren Platz im oberen Playoff. Nun wird es vermutlich ihr Ziel sein die Qualifikationsgruppe zu gewinnen, um die Chance auf einen Europacup Startplatz zu wahren. Fans von der Austria Wien müssen zum zweiten Mal hintereinander in die untere Tabellenhälfte schauen, um ihre Mannschaft zu finden. Nach einem wiederum enttäuschenden Grunddurchgang für die „Veilchen“, kann es nur noch um Schadensbegrenzung gehen. Doch durch ihren neuen Sponsor haben sie sehr ambitionierte Ziele, sich dauerhaft in Europas Fußball einen Namen zu machen.
Spannung im Abstiegskampf
Den restlichen Mannschaften geht es vermutlich primär darum, den Abstieg zu vermeiden und die Liga zu halten. Die besten Chancen hat hierbei wahrscheinlich der SKN St. Pölten. Denn unter den vier Teams im Tabellenkeller haben die St. Pöltner wahrscheinlich die besten Karten, da sie keine vereinsinternen Probleme zu lösen haben. Mit Trainerwechseln haben sich in den letzten Tagen und Wochen die SV Ried und Cashpoint Altach beschäftigen müssen. Bei Letzteren kam mit Damir Canadi ein Cheftrainer zurück, mit dem man in der Vergangenheit doch außerordentliche Erfolge erzielen konnte. Mit der roten Laterne startet die Admira in den Finaldurchgang. Durch Felix Magath hat die Mannschaft einen prominenten Abgang verzeichnen müssen. Er begründete diesen Schritt mit der weiterhin angespannten Corona-Krise, die es ihm erschwert in mehreren Ländern gleichzeitig seine Expertise abzugeben. Bei einer Sache kann man sich allerdings sicher sein: Der Abstiegskampf dieses Jahr wird nichts für schwache Nerven.
* Bei diesen Mannschaften wurden die Punkte abgerundet. Sollte es für sie zu einem Punktegleichstand kommen, sind diese Teams schlussendlich vorne. |